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Kirchengemeinde Fraureuth

Gemeinschaft erleben!

Kirche

Ein kleiner historischer Abriss:
Fraureuth gilt als einer der jüngsten Orte der Umgebung. 1349 erstmals urkundlich erwähnt, verdichten sich die Hinweise, dass unser Ort durch die Vögte von Weida zwischen 1200 und 1250 gegründet wurde. Christliche Fränkische Siedler rodeten das Land und nannten ihre Siedlung Frawenrud. Aus diesem Namen entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Ortsname Fraureuth, aus dem nach wie vor die eigentliche Bedeutung des Ortsnamen hervorgeht: die Rodung zu Ehren der Jungfrau Maria. Das Gemeindesiegel zeigt bis heute die Mutter Gottes mit dem Kind auf dem Arm und das Zepter in der Hand.
Sicher ist, dass Fraureuth stets das größte Dorf im Herrschaftsgebiet der Reußen war. In der Reichssteuerliste von 1565 waren bereits 44 Bauernhöfe verzeichnet. Guter Ackerboden und reicher Waldbesitz begründeten bald Wohlstand. Von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges erholte sich Fraureuth schnell, obwohl der Ort zweimal von durchziehenden kaiserlichen Truppen geplündert wurde. Wirtschaftlich entwickelte sich unser Ort sehr gut. Dem ersten Marktprivileg von 1650, dass Fraureuth erlaubte im Jahr zwei Märkte abzuhalten, folgten bis 1775 drei weitere Marktprivilegien. Bald folgte die Ansiedlung von Industrie, wie Textil- und Porzellanfertigung. Bis zum heutigen Tag ist Fraureuth ein bekannter Industriestandort.
Von Anfang an war Fraureuth auch eine Kirchengemeinde. Bereits 1225 gab es die Großpfarrei Beiersdorf mit den Filialen Ruppertsgrün, Götzengrün (Gottesgrün) und Fraureuth in der Vogtei Schönfels, der Erben später die Reußen waren. Bei einer Erbteilung der Reußen kam Fraureuth im Jahre 1359 zur Linie Reuß-Greiz, Beiersdorf und Ruppertsgrün zur Linie Reuß-Werdau, die 1398 ausstarb. Das Gebiet viel an die Wettiner und wurde später zum Kurfürstentum Sachsen. Fraureuth und Götzengrün gehörten weiter zur Greizer Linie der Reußen, waren aber Filialorte der Beiersdörfer Pfarrei auf dem Gebiet der Wettiner. Das führte nach verschiedenen Wirren letztendlich dazu, dass Fraureuth 1570 eine eigene Pfarrei bildete. Am 4. Oktober 1570 wurde der in Werdau geborene Johann Angermann vom Greizer Herrn zum 1. Pfarrer von Fraureuth berufen und zog 1572 in das für 320 Gulden von Georg Hartsch erworbene und danach umgebaute Gut ein, dass noch heute unser Pfarrhaus ist.
Die älteste Kirche, die uns bekannt ist, war eine kleine Kirche, die in der Dachmitte einen hohen spitzen Turm hatte. Für die schnell wachsende Gemeinde war dieses Gotteshaus bald zu klein, so dass das mittlerweile auch ziemlich baufällige Gebäude 1733 innerhalb eines halben Jahres, von März bis September, abgerissen und in der heutigen Form neu gebaut wurde. Ein kleiner Teil der alten Kirche existiert noch heute. Die Eingangshalle mit Gedenkhalle und darüber liegender Orgelstube gehörten zur alten Kirche.
Im Jahre 1738 wurde der aus der alten Kirche übernommene Marienaltar durch den von Heinrich XIII. Graf zu Greiz gestifteten prächtigen Kanzelaltar ersetzt. 1742 stellte der „Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächß. Hof- und Landorgelbauer“ Gottfried Silbermann eine neue Orgel in unserer Kirche auf. Diese Orgel erklingt bis heute in nahezu originalem Zustand zur Ehre Gottes und zu unserer Freude und Erbauung. 1755 erhielten Emporenbrüstungen durch den Dresdner Kunstmaler Batlowsky ihre barocke Ausmahlung.

Bis zum Jahre 1952 blieb unsere Kirche fast unverändert. Es erfolgte lediglich 1886 eine Erneuerung der Deckenbemalung. In den Jahren 1909 bis 1912 wurde eine Gasheizung eingebaut, die elektrische Beleuchtung installiert und eine neue Turmuhr angeschafft. 1952 begannen eine Reihe Reparaturarbeiten und Umbauten. Die Vorhalle, die z.T. als Wagenschuppen genutzt wurde, wurde zu einem würdigen Gedenkraum für die Kriegsopfer umgebaut. Die Emporen bekamen ebenfalls einen neuen Farbanstrich. Leider wurden dabei die alten Ornamentenmalereien überstrichen.
1965 wurde der Innenraum umgestaltet. Das alte Gestühl mit Mittelgang wurde entfernt und ein neues auf ein Podest gesetztes im geschlossenen Block wieder eingebaut. Der Altarraum erhielt einen neuen Plattenbelag. Der Innenraum wurde zudem mit Brabanter Leuchten, Lesepult und Altarteppich ausgestattet. 1969/70 erfolgte eine umfassende Außenerneuerung mit neuem Putz und einer Neueindeckung von Kirche und Turm. Diese Arbeiten geschahen zu einem großen Teil in Eigenleistung der Fraureuther. 1978 wurde unsere Silbermannorgel einer umfassenden Generalüberholung unterzogen, in deren Folge 1980 auch das Orgelprospekt restauriert und in seinen Originalzustand versetzt wurde. Weitere Reparatur- und Restaurierungsarbeiten erfolgten in den Jahren 1990/91. Schäden an der Glockenstube wurden repariert, der Turm erhielt eine neuen Außenputz und die 1952 überstrichenen Emporeninnenfelder wurden wieder in den alten Zustand versetzt. Dabei wurden auch der Kanzelaltar und das Myliusepithaph restauriert, die jetzt wieder in altem Glanz erstrahlen.

Ein großer Kraftakt, finanziell und auch technisch, stand im Jahr 2010 vor unserer Kirchengemeinde. Die Erneuerung von Glockenstuhl und Glocken. Auch das haben wir mit Gottes Hilfe und viel Unterstützung aus Gemeinde, Landeskirche und staatlicher Stellen gemeistert.
2013 erfolgte die Erneuerung der Außentüren.
In den Jahren 2018/19 erfolgte eine umfassende Sanierung und Renovierung unserer Kirche. Dabei wurden die Innenräume umfassend saniert, neue Fenster eingebaut, die Elektrik erneuert und, vor allem zum Schutz unserer Silbermannorgel, eine neue Heizungsanlage in Verbindung mit einer Be- und Entlüftungsanlage eingebaut.
Gleichzeitig wurde die Silbermannorgel durch die Orgelbaufirma Rühle in Moritzburg einer umfas-senden Sanierung und Restaurierung unterzogen. Dabei wurden u.a. früher getätigte Veränderun-gen zurückgebaut und die Orgel wieder in ihren Originalzustand und in die Originalstimmung zurückversetzt.

Die Finanzierung dieser Maßnahmen wurde mit Hilfe der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Zwickau, der Leaderförderung des Landkreises Zwickau, des Kirchenkreises Greiz, der Denkmalpflege Sachsens, der Gemeinde Fraureuth und aus eigenen Mitteln sowie aus Spenden sichergestellt. Unser Dank gilt allen, die durch finanzielle Mittel, durch

Hilfe und Unterstützung beim Bau und durch sehr gute Organisation und Planung zum Gelingen dieser Maßnahmen beigetragen haben. Nicht zuletzt gilt unser Dank den Firmen und Gewerken, die zum größten Teil aus der Region kamen, für ihre zuverlässige und ordentliche Arbeit.
An dieser Stelle sei einmal all den fleißigen Helfern, Geldgebern und Spendern, die in all den Jahren immer wieder zur Stelle waren, herzlich für ihr Tun gedankt. Wir werden diese Unterstützung auch weiterhin brauchen!

Die Losung von heute

Noah tat alles, was ihm Gott gebot.

1. Mose 6,22

Jesus spricht: Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.

Matthäus 7,24

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